100 % Erdkabel für SuedLink: Diskussionsauftakt zu den Trassenkorridoren in Karlstadt

19. Oktober 2016

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung wurden an diesem Montag in Karlstadt die Trassenvorschläge für die Energieleitung SuedLink von der Bundesnetzagentur, der Firma TenneT, den Planern der ARGE Südlink sowie der Rechtsanwaltsgesellschaft De Witt und der Oecos GmbH vorgestellt und umfassend erläutert. Die Kreis-SPD um ihren Vorsitzenden Sven Gottschalk war dabei und bekräftigte ihre Position: Die SPD steht zur Energiewende und dem dazu notwendigen Netzausbau. „Wer die Energiewende will, den Ausstieg aus Atom und Kohle, dem sollte am Netzausbau gelegen sein“, so Gottschalk. Bereits bei vorherigen Bürgerinformationsveranstaltung zum Stromnetzausbau und in Gesprächen mit ihrem Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel hat sich die Kreis-SPD zum Thema kundig gemacht.

Seit dem Beschluss des Deutschen Bundestages, diese „Hauptschlagader“ des deutschen Stromnetzes unterirdisch als Erdkabel zu verlegen, ist die Erleichterung in den betroffenen Regionen groß. „Der Beschluss ist ein großer politischer Erfolg und insbesondere für die Anlieger möglicher Stromtrassen eine immense Erleichterung“, erklärte Bernd Rützel bereits vor gut drei Wochen, nachdem die Bundestagsabgeordneten über die Vorschläge zu möglichen Trassenverläufen informiert worden waren.

„Gleichzeitig ist es uns wichtig, auf regionale Gegebenheiten hinzuweisen. Hierfür stehen wir allen möglichen Betroffenen als Ansprechpartner zur Verfügung. Ihre Anregungen und Bedenken werden wir gemeinsam mit Bernd Rützel in das weitere Verfahren einbringen“, bekräftigte Sven Gottschalk am Montagabend. Denn der Gemündener Bundestagsabgeordnete Rützel steht stets mit TenneT, der Bundesnetzagentur und anderen beteiligten Stellen zu den möglichen Trassenverläufen in Gesprächen.

Bewertung örtlicher Trassenvarianten

Die neuen Trassenvorschläge für SuedLink als Erdkabel unterscheiden sich teilweise erheblich von den ursprünglichen Freileitungstrassen, wie am Montag deutlich wurde. Damit sind auch völlig neue Herausforderungen und Widerstände zu bewältigen.

Durch Main-Spessart würde SuedLink dann verlaufen, wenn die Trasse über Hessen (Fulda) und nicht über Thüringen nach Bayern führt. Querungen zwischen der östlichen und der westlichen Variante werden von TenneT auf der Höhe von Bad Hersfeld bzw. Eisenach und bei Karlstadt vorgeschlagen. Die Ost- und West-Variante laufen knapp hinter der Landesgrenze Baden-Württemberg in einen Trassenkorridor zusammen.

2016-10-17 SuedLink
Bei der Vorstellung der Vorschläge für die SuedLink-Trassenkorridore war die SPD dabei (v.l.): Florian Sauer, Jürgen Neuwirth, Ruth Steger, Franz Wolf und Sven Gottschalk.

„Selbstverständlich ist die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger für die Umsetzung unerlässlich. Die heutige Informationsveranstaltung war eine gute Gelegenheit, sich ein Bild von den Plänen zu verschaffen und Bedenken auszuräumen“, waren sich die anwesenden SPD-Vorstandsmitglieder im Anschluss an die Information einig. Es sei gleichzeitig wichtig, den Energieleitungsbau nun voranzutreiben. Schon jetzt hat die Zeitverzögerung Folgen, die vermeidbar gewesen wären. So muss der Ausbau der Windenergie im Norden gedrosselt werden, weil die Energie nicht in den Süden transportiert werden kann. Auch die am Freitag veröffentlichte Anhebung der EEG-Umlage steht mit den Verzögerungen im Zusammenhang.

Hier geht's zu den Berichten aus dem Main-Echo:

Südlink als Erdkabel: Kaum noch Protest aus dem MainSpessart-Kreis

Aus der Monstertrasse wird die Strom-U-Bahn

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