Das Humuswerk Main-Spessart in Wernfeld besichtigte jetzt eine Abordnung des Kreisvorstandes der SPD. Geschäftsführer Thomas von der Saal und Betriebsleiter Maximilian Kanzler erläuterten anschaulich die verschiedenen Bearbeitungszyklen und die komplexen chemischen und biologischen Vorgänge des Betriebs.
Gerade wegen dieser Prozesse ließen sich gewisse Geruchsemissionen nicht ganz vermeiden, erklärte von der Saal. Gleichwohl sei man in den über 20 Jahren seit Bestehen der Anlage, mit der man seinerzeit Neuland betreten habe, immer bemüht gewesen, auf die Beschwerden aus den umliegenden Orten einzugehen und technisch und baulich nachzubessern. So finde mittlerweile die mit der stärksten Geruchsentwicklung einhergehende erste Rottung in einem geschlossenen System statt.
In diesem Zusammenhang erhielt die Betriebsleitung gleich zu Beginn der Führung ein dickes Lob von Barbara Huß vom SPD-Ortsverein Gambach. Sie bestätigte, dass die Geruchsbelästigungen auf ein erträgliches Maß reduziert wurden und nicht mehr vergleichbar seien mit den Zeiten, als die Gambacher noch einen „Geruchskalender“ führten.
Anschließend erfuhren die Kommunalpolitiker mit den Kreisräten Heidi Wright und stellvertretendem Landrat Harald Schneider von Betriebsleiter Maximilian Kanzler, dass von den jährlich aus dem Biomüll gewonnenen Produkten, wie Humus und Spezialerden, 13 000 Kubikmeter in der Landwirtschaft landen und 3000 Kubikmeter im Gartenbau. Besonders für die zunehmende Biolandwirtschaft sei der Humus die ideale nachhaltige Düngung, weil er sich im Gegensatz zur Gülle und zu mineralischem Dünger nicht so schnell auswaschen lässt und seine Wirkung über einen längeren Zeitraum abgibt. Dieser Eigenschaft komme gerade in Zeiten des Klimawandels und speziell auf mageren Böden, wie sie im Maintal verbreitet sind, immer mehr Bedeutung zu.
Monika Poracky fragte nach, ob es nicht möglich wäre, in der Saison für Grünschnitt zusätzliche Abholtermine anzusetzen oder Container aufzustellen. Von der Saal verwies in diesem Fall auf die Zuständigkeit des Landratsamtes und Heidi Wright nahm diesen Gedanken auf, um die Möglichkeiten im Kreistag prüfen zu lassen. Zum Schluss baten die Betreiber darum, die Verbraucher noch mehr darauf hinzuweisen, keine Fremdstoffe in die braune Mülltonne zu geben. Trotz ausgefeilter Technik und hohem Kostenaufwand lassen sich etwa zwölf Prozent aus der Tonne nicht verwerten und müssen verbrannt werden, was zusätzliche Kosten verursacht und den biologischen Kreislauf stört.