Das Thema "Fairer Handel" ins Bewusstsein der Menschen bringen

29. September 2016

SPD-Kreisverband Main-Spessart besucht in den „Faire Wochen“ den Karlstadter Weltladen

„Unser langfristiges Ziel kann nur sein, unser Geschäft und unsere Arbeit selbst überflüssig zu machen.“ Ohne Aufregung nahm der SPD-Kreisvorstand Main-Spessart diese Aussage auf, denn dieser war anlässlich der bundesweiten „Fairen Wochen“ auf Anregung von Vorstandsmitglied Florian Sauer im Weltladen in Karlstadt zu Gast.

Und so gibt die Erklärung von Eva-Maria Eisele, die mit einem Team von ca. 24 freiwilligen Helfern ehrenamtlich im Laden mitarbeitet, durchaus Sinn, wie SPD-Kreisvorsitzender Sven Gottschalk den Gedanken weiterspann: „Ist die Idee des Fairen Handels beim Käufer angekommen und steigt auch der Verkauf fair gehandelter Produkte in konventionellen Einkaufsmärkten und damit der Verbrauch, könnten die Weltläden in der Tat abkömmlich werden.“ Von diesem Ziel ist man aber trotz ständigem Wachstums noch weit entfernt. So bewegt sich der alternative Handel nach Auskunft von Eisele im Vergleich zum gesamten Welthandel noch immer am Rande. Und auch das gängigste Produkt – der „Fair-Trade“-Kaffee – fristet mit einem Anteil von gerade einmal 3 % am Kaffee-Welthandel ein Außenseiterdasein.

„Mit unserem Besuch wollen wir dazu beitragen, das Thema „Fairer Handel“ ins Bewusstsein der Menschen zu bringen und zugleich abfragen, wo und wie wir in Sachen „Fair Trade“ unsere Kommunen unterstützen können“, erklärte Vorstandsmitglied Florian Sauer. Als erster zertifizierter Fair-Trade-Landkreis in ganz Bayern seien Main-Spessart und auch einige Kommunen bereits auf gutem Wege, so Eisele, die anfügte: „Der vorerst einfachste Weg zu helfen ist, bei Sitzungen und Veranstaltungen stets fair gehandelten Kaffee auszuschenken.“ In diesem Sinne begrüßten Eisele und auch die Besucher der SPD, dass vertrauenswürdig-zertifizierte „Fair-Trade“-Produkte mittlerweile schon quasi zum Standardangebot der großen Supermarktketten gehören. Glaubwürdigkeit sei an dieser Stelle gefragt, weshalb ein Angebot an „Fair-Trade“-Produkten nicht lediglich als „faires Mäntelchen“ dienen dürfe, während gleichzeitig die eigenen Angestellten mit Niedriglöhnen abgespeist würden.

Abschließend mahnten die Besucher „Fair Trade“ auch für in Deutschland produzierte Waren, wie beispielsweise Milch, an. Langfristige Subventionen seien hier das falsche Mittel, vielmehr habe es Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt beim diesjährigen Milchgipfel versäumt ein tragfähiges Entwicklungskonzept für die Milchwirtschaft mit den Beteiligten abzustimmen. „Wie deutlich wurde hat ein fairer Handel zahlreiche Facetten, die immer wieder in der Öffentlichkeit diskutiert werden müssen. Die „Fairen Wochen“ sind ein hervorragender Anlass dafür“, resümierte Gottschalk.

Die bundesweite Aktion „Faire Wochen“, veranstaltet vom Forum Fairer Handel in Kooperation mit dem Weltladen-Dachverband und Trans-Fair, läuft noch bis Ende dieses Monats. So findet am Mittwoch, 28.09.2016, um 18:30 Uhr im Marktheidenfelder Weltladen eine Infoveranstaltung statt, im Alten Rathaus in Lohr wird am 30.09.2016 um 19 Uhr der Film "The true cost - Der Preis der Mode" gezeigt und der Karlstadter Weltladen beteiligt sich am 2. Oktober sich an den Karlstadter „Kulturhäppli“.

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