Eine Schlüsselrolle im Brandschutzbereich und auch in der Ausbildung von Wehrleuten bildet die Stützpunktfeuerwehr in Karlstadt. Aufgrund ihrer personellen und technischen Ausstattung gehört sie im Landkreis Main-Spessart zweifellos zu den leistungsfähigsten Wehren. Davon konnte sich der SPD-Kreisvorstand und die SPD-Stadtratsfraktion Karlstadt bei einem Besuch auf dem Gelände der Wehr überzeugen.
Seit 2016 ist Stephan Brust Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr in Karlstadt. Der Brandamtmann ist hauptberuflich Abteilungsleiter Technik an der staatlichen Feuerwehrschule in Würzburg. Zuvor arbeitete er von 2006 bis 2012 bei der Berufsfeuerwehr in Mainz. Vor 29 Jahren hat Stephan Brust seinen aktiven Dienst in der Jugendfeuerwehr Karlstadt begonnen und begleitet auch das Amt eines Kreisbrandmeisters im Inspektionsbereich Karlstadt. In einem umfassenden Vortrag zeigte Brust das Einsatzgeschehen der letzten Jahre auf, 155 Einsätze und 78 Übungen zeigen die enorme Belastung für jeden einzelnen Feuerwehrler auf. Insgesamt waren es 3199 Einsatzstunden im zurückliegenden Jahr. 65 Männer und vier Frauen verrichten momentan als Aktive ihren Dienst bei der Karlstadter Wehr. Diese relativ hohe Zahl darf laut Brust nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Tagesalarmsicherheit oft nur knapp gewährleistet ist. "Zwischen 17.00 und 06.00 Uhr können Einsätze gut bewältigt werden, aber tagsüber wird es manchmal eng", so der Kommandant.
In der Diskussion wurde natürlich auch die akute Waldbrandgefahr angesprochen. "Wie sieht es hier mit der Leistungsfähigkeit der Wehren in Unterfranken aus?" so SPD-Landtagskandidat Sven Gottschalk. In Bayern gibt es 18 ausgebildete Flughelfergruppen, davon drei in Unterfranken in Aschaffenburg, in Bischofsheim und an der Feuerwehrschule in Würzburg. Die Feuerwehr ist dabei auf die Unterstützung durch die Hubschrauber der Bundeswehr, Bundespolizei oder Landespolizei angewiesen und je nach Größe der Hubschrauber können Behälter von 600 bis 5000 Liter Wasser aufgenommen werden.
Stefan Rümmer, Fraktionsvorsitzender im Stadtrat und gleichzeitig auch Chef der Werkfeuerwehr der Firma Düker lobte die gute Zusammenarbeit der beiden Wehren. Als problemlos wurde von den anwesenden Führungsdienstgraden das Zusammenspiel mit den Ämtern der Stadt Karlstadt dargestellt. Gleich ob Bauhof, Bau- oder Ordnungsamt es gibt hier ein gutes Vertrauensverhältnis.
Bei den anschließenden Vorführungen und Präsentation der Einsatzfahrzeuge konnten sich die Vertreter der SPD ein Bild über die hohe Motivation der Feuerwehrleute sowie über den technischen Stand der Ausrüstung machen. "Wir müssen uns aber immer vor Augen halten, dass die Feuerwehrleute ihre Freizeit opfern und es der Allgemeinheit alleine in Karlstadt jedes Jahr eine Riesensumme kosten würde, diese Aufgaben anderweitig zu erledigen", so stellvertretender Landrat Harald Schneider.
Die Karlstadter Feuerwehr kann beruhigt in die Zukunft sehen. Während in anderen Regionen Unterfrankens schon manche Feuerwehren händeringend nach Nachwuchs suchen, gibt es im Stadtgebiet neun Jugendgruppen mit insgesamt mehr als 75 Jugendlichen. “Hier macht sich die gute Jugendarbeit der vergangenen Jahre bezahlt, in der schon massiv von den einzelnen Wehren geworben wurde“ so Stephan Brust. Dabei steht die Feuerwehr in Konkurrenz zu den Sportvereinen und anderen Organisationen, die auch immer auf der Suche nach Kindern und Jugendlichen sind. Freilich, so gesteht Stephan Brust ein, wird es dennoch immer schwerer Jugendliche für den Feuerwehrdienst zu begeistern. Die meisten Jungfeuerwehrler kommen, weil bereits die Väter und Großväter bei der Feuerwehr waren und sie schon so den ersten Kontakt zur Feuerwehr bekommen haben.