Krankenhäuser im Landkreis Main-Spessart

09. November 2015

Krankenhausstandort Karlstadt trotz positiver Entwicklung dem Ein-Standort-Plan opfern.

Rund 20 Interessierte kamen auf Einladung des SPD-Ortsvereins Karlstadt zur Informationsveranstaltung zur Zukunft des Klinikums Main-Spessart zusammen. Heidi Wright, Mitglied im Werkausschuss und der Arbeitsgruppe Weiterentwicklung des Klinikums informierte über die bisherigen Arbeitsergebnisse der politischen Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit der Beratungsgesellschaft Peritinos, wie sie auch bereits in der öffentlichen Kreistagssitzung am 21. 10. vorgestellt wurden. Sie stellte zuvorderst klar, dass es dem Kreistagsgremium und insbesondere der SPD-Kreistagsfraktion nicht vorrangig um die ökonomische Situation des Klinikums, sondern vor allem um die Stabilisierung und Zukunftsfähigkeit, die Qualitätssicherung, die Leistungssteigerung durch erweiterte Angebote und die flächendeckende Versorgung der Landkreisbevölkerung geht.

Die Anforderungen der Gesundheitspolitik des Bundes, die steigenden Ansprüche informierter Patienten aber gerade der Versorgungsauftrag für die Main-Spessart Bevölkerung und auch die Haushaltsverantwortung führen lt. Wright hin zur 1-Standort-Lösung: „Wenn wir jetzt nicht handeln, droht uns die Null-Lösung“. Die Nähe zu Kliniken in anderen Landkreisen bedinge, dass Patienten aus Main-Spessart trotz zunehmender Erkrankungshäufigkeit in hohem Maße abwandern und letztlich weniger als 50 % der Patienten im Landkreis bleiben, trotz der Nahversorgung durch die bisherigen drei Standorte.

Belastend für die ökonomische Tragfähigkeit des Klinikums seien die drei Standorte, die alle nicht ausgelastet seien und gemeinsam mehr als 100 Betten in Main-Spessart leer stehen haben. Karlstadt als kleinstes Haus mit nur 65 Betten könne hier noch mit der besten Belegung von 75 % aufwarten. Nicht die direkte Nähe eines Krankenhauses, sondern das medizinische Angebot und somit die Versorgungsqualität sind nach Überzeugung der SPD-Kreisrätin Wright entscheidend für die Patientenbindung. In den Diskussionsbeiträgen wurde deutlich, dass es gerade in Karlstadt im laufenden Jahr eine erhebliche Verbesserung der Akzeptanz gegeben habe.

Wright bestätigte, dass in Karlstadt auch eine Steigerung der Leistungserbringung und somit eine Reduzierung des Defizits stattgefunden habe, dies reiche jedoch nicht zu einer dauerhaften Sanierung des Klinikums Main-Spessart aus. Vielmehr gelte es, in einem klugen, vertrauensvollen und kooperativen Übergangsmanagement diese positive Entwicklung in Karlstadt mit den niedergelassenen und Belegärzten weiterzutragen. Diese Kooperationsbereitschaft sicherten auch die anwesenden Personalräte des Klinikums und der Sprecher der Belegärzte, Dr. Christian Baier, zu, wenngleich sie, ebenso wie die Mehrheit der Diskussionsteilnehmer, den Standort Karlstadt nicht preisgeben wollen.

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