Laut der Gewerkschaft ver.di fehlen circa 12.000 Pflegestellen in Bayerns Krankenhäusern. Wer kennt es nicht: überlastete Pflegekräfte, überfüllte Notaufnahmen, zu wenig Zeit für die Versorgung von Patientinnen und Patienten. Dies ist für die SPD im Landkreis Main-Spessart Grund genug das Volksbegehren "Stoppt den Pflegenotstand an Bayerns Krankenhäusern" nach Kräften zu unterstützen. Kreisvorsitzender und SPD-Landtagskandidat Sven Gottschalk: "Ein Krankenhaus darf keine Fabrik sein, eine Pflegekraft kein Kostenfaktor auf zwei Beinen. Der Pflegenotstand in den Krankenhäusern muss endlich angegangen werden, das ist das Gebot der Stunde!"
Der Grund: Im deutschen Fallpauschalensystem herrscht Kostendruck. Vor allem in der Pflege wurden Stellen abgebaut, um mit geringeren Kosten ausgeglichene Betriebsergebnisse zu erzielen. Dies gilt sowohl für öffentliche und freigemeinnützige Träger. Bei privaten Klinikträgern geht es dabei um hohe Renditen. Dabei werden immer mehr Menschen stationär behandelt. Die Arbeit vor allem in der Pflege ist mittlerweile so belastend und unbefriedigend, dass immer mehr Pflegepersonen auf Teilzeit reduzieren und abwandern.
Nicht viel besser sieht es in der Ausbildung aus, die ebenfalls in der Krise steckt. Es wird schwerer Auszubildende zu finden und so bleiben immer mehr Stellen unbesetzt.
Stellvertretender Landrat Harald Schneider: "Die Patientinnen und Patienten brauchen keine Lippenbekenntnisse mehr, sondern eine spürbar bessere Medizin und Pflege und dies geht nur mit mehr Personal im Krankenhaus!" Um das Wohl und die Sicherheit der Patientinnen un Patienten zu gewährleisten und durch spürbare Verbesserungen der Arbeitsbedingungen den Pflegeberuf aufzuwerten, haben bisher elf Organisationen und Parteien das Volksbegehren unterstützt. Es wird damit gerechnet, dass noch weitere Organisationen dem Bündniss beitreten werden.
"Die Strategie der Landkreispolitik für unser Klinikum ist beste Qualität in Medizin und Pflege, denn nur dadurch kann auch das neue Krankenhaus in Lohr erfolgreich sein und in der Konkurrenz auf Dauer bestehen", so Kreisrätin Heidi Wright, Mitglied im Werksausschuss.
Für MdB Bernd Rützel ist klar: "Sowohl die Patientensicherheit als auch gute Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals müssen im Vordergrund stehen. Aus diesem Grund unterstütze ich das Volksbegehren."
Zu den Mitinitiatoren gehört an maßgeblicher Stelle ver.di. Stefan Kimmel, Gewerkschaftssekretär, kennt die Verhältnisse an den Krankenhäusern in Bayern genau: "Die Arbeit in der Krankenhauspflege ist innerhalb der letzten 25 Jahre immer stärker verdichtet worden. Während, bundesweit, die Zahl der stationären Patienten um 35 Prozent gestiegen ist, ist die Zahl der Pflegekräfte gesunken!"
Aus diesem Grund appelieren Stefan Kimmel und Sven Gottschalk auch an die Bevölkerung sich am Volksbegehren zu beteiligen und zu unterschreiben. Die SPD will in den nächsten Wochen in den Städten im Landkreis an Infoständen Unterschriften sammeln. Zudem werden die Unterschriftenlisten im Bürgerbüro des SPD Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel ausgelegt.
Mehr Informationen zum Volksbegehren finden sie hier(Homepage): und hier(Facebook):