„Das Handwerk in Main-Spessart ist eine der wichtigsten Stützen der Wirtschaft in der Region“, betonte SPD-Landratskandidatin Pamela Nembach bei ihrem Besuch der Zimmerei Kunkel in Partenstein. Das Unternehmen sei ein sehr guter Beweis dafür, erfuhr Nembach, die auf Initiative des stellvertretenden SPD-Kreisvorsitzenden Florian Sauer mit einer Abordnung von SPD-Kandidaten für den Partensteiner Gemeinderat und für die Kreistagswahl vor Ort war.
Die vollen Auftragsbücher gingen nicht nur auf die aktuell hohe Bautätigkeit in der Region zurück, sondern seien Beleg für Qualität, motivierte Mitarbeiter und Auszubildende. Nicht umsonst kämen regelmäßig Anfragen von Auftraggebern außerhalb der Landkreisgrenzen in seinem Betrieb an, so Udo Kunkel, der das seit 1997 bestehende Unternehmen zusammen mit seinem Bruder Tino leitet. So arbeitet die Zimmerei gerade an mehreren Dachstühlen für die Ferienhäuser und Chalets des entstehenden Bergdorfs in Lohrhaupten (Main-Kinzig-Kreis), die die Gäste auch zu Gesicht bekamen. Während des Rundgangs durch den Betrieb erklärte Zimmerermeister Kunkel, der von 2006 bis Januar 2019 Obermeister der Zimmererinnung Main-Spessart war, das Aufgabenportfolio seines Unternehmens: Von Dachstühlen und Dacheindeckungen über Neu-, Aus-, und Umbau von Wohnhäusern bis zu Sanierungs- und Spenglerarbeiten bietet die Zimmerei umfassenden Service aus einer Hand.
Für Main-Spessart brachte Kunkel den Fachkräftemangel zur Sprache. Auch wenn sein Betrieb jung und mit zwei Meister, zwei Gesellen, zwei Azubis und zwei Aushilfskräften gut aufgestellt sei, gehe er davon aus, dass es zukünftig immer schwerer werde Auszubildende zu finden. Das Berufsbild des Zimmerers sei in den zurückliegenden Jahren komplexer geworden und der Lehrstoff mitunter anspruchsvoller: Gute Kenntnisse in Mathematik und ein räumliches Vorstellungsvermögen seien Voraussetzung für den Job. Landratskandidatin Nembach, die von Beruf Gymnasiallehrerin in Marktheidenfeld ist, zeigte sich davon überzeugt, dass Zimmerer ein Beruf mit Zukunft ist, der auch den ein oder anderen Gymnasiasten gut zu Gesichte stehen würde. Hierfür wolle sie werben und auch, dass der Landkreis sich in Sachen Auszubildende mehr anstrenge. „Wie kommen Azubis beispielsweise an ihren Ausbildungsplatz und das einigermaßen kostengünstig?“, fragte Nembach in die Runde. Ein kostenfreies Azubiticket könnte ein Mosaikstück sein, um Ausbildung und handwerkliche Berufe in kleinst- und mittelständischen Unternehmen attraktiver zu machen, war ein Vorschlag. Ein Patentrezept gebe es natürlich nicht, vielmehr sei hier ein Gesamtkonzept nötig, dass der Landkreis mit den Kammern und Unternehmen erarbeiten könnte, meinte Nembach abschließend.