Das Wahlprogramm der SPD für den Landkreis Main-Spessart stand im Mittelpunkt eines Treffens des Kreisvorstandes und der Kandidatinnen und Kandidaten für die Kreistagswahl.
Bei einem zünftigen Weißwurstfrühstück stellte Landratskandidatin Pamela Nembach die Eckpunkte des Programms vor, wobei noch Änderungen diskutiert und Ergänzungen vorgenommen wurden.
Unter der Überschrift Generationengerechtigkeit sind viele Punkte subsumiert, die im weitesten unter den Begriff fallen können. Nachrückende Generationen dürfen im Landkreis nicht schlechter gestellt sein, wie die heutige Generation. "Der Erhalt und Ausbau einer vielfältigen zu zukunftsorientierten Bildungslandschaft in Wohnortnähe ist dabei für miche in ganz wichtiger Aspekt", so Nembach, die von Beruf Gymnasiallehrerin in Marktheidenfeld ist.
Der Schutz von Natur und Umwelt spielt eine wichtige Rolle, wie zum Beispiel die Schaffung eines Nationalparks im Spessart. In diesen Themenbereich passt ausgezeichnet das Thema intelligenter Rohstoffverbauch, energieautarker Landkreis, das Müllaufkommen eindämmen und die Förderungen mülvermeidender Ideen und Projekte.
Einen ganz erhebliche Nachholbedarf sieht Nembach bei der Gestaltung von Lebensraum für die mittlere und ältere Generation. Zur Sicherung des Gesundheitsversorgung sollte der Landkreis neue Wege gehen und zum Beispiel die Anbahnung von mobilen Arzpraxen förden. Stärker in den Focus möchte die SPD die Telemedizin für die Erstdiagnose, Rezepeterstellung und Gesundheitsberatung stellen. "Überhaupt müssen wir die Digitalisierung als Teil der Grundversorung ansehen", so stellvertretender Landrat Harald Schneider. Hier ist ein aktives Engagement Landkreises für den flächendeckenden Breitbandausbau gefragt. Leider ist der Landkreis immer noch nicht Mitglied beim "Starthouse" in Lohr. Der Stadtrat von Lohr hat bereits vor fast einem Jahr die Verwaltung beauftragt, den Landkreis mit ins Boot zu nehmen.
Hier besteht nach Auffassung der SPD ein großer Nachholbedarf, insbesondere in den Behörden. Ausbau von Online-Formularen und -Anträgen, Einrichtung von Online-Sprechstunden und mehr Behörden-Apps. "Wir müssen hier insbesondere den Druck auf die Staatsregierung erhöhen, die außer viel Versprechungen noch nicht viel geschehen ist", so stellvertretender Kreisvorsitzender Florian Sauer.
Kreisvorsitzender Sven Gottschalk sieht in der vernetzten Mobilität eine große Chance für den Flächenlandkreis Main-Spessart. "Vernetzt meint zweierlei – zum einen die tatsächliche, physische Vernetzung aller nutzbarer Verkehrsmitte von Füßgänger, über das Fahrrad, das eigene Auto bis hin zum überregionalen Bus oder Zug und zum anderen die digitalisierte Vernetzung der Verkehrsmittel und -teinehmer", so Gottschalk. "Warum können wir die Fahrkarten im Verkehrsverbund nicht auch auf das Handy laden", so stellvertretende Kreisvorsitzende Martha Bolkart-Mührath aus Karlstadt.
Das Wahlprogramm wird in den nächsten Wochen und Monaten weiterentwickelt und die SPD freut sich auf Anregungen aus der Bevölkerung.