Main-Spessart von der Wasserperspektive

10. Februar 2020

Tagtäglich können wir im Landkreis auf dem Main viele Fracht- und Personenschiffe bewundern, die flussabwärts in Richtung Frankfurt in den Rhein und weiter nach Rotterdamm oder flussaufwärts über Bamberg in die Donau nach Passau und weiter nach Österreich oder Ungarn fahren. Pamela Nembach, Landratskandidatin der SPD für Main-Spessart und Stefan Rümmer, Bürgermeisterkandidat für Karlstadt zusammen mit den Kreisräten Heidi Wright und Harald Schneider nutzten die Gelegenheit, auf Einladung des Chefs des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Schweinfurt Heinrich Schoppmann und Günther Ruf mit einem großen Koppelverband auf dem Main zu fahren.

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Über die Schifffahrt auf dem Main im Landkreis informierten sich von links: Karlstadts Bürgermeisterkandidat Stefan Rümmer, Landratskandidatin Pamela Nembach, der Amtschef des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Schweinfurt Heinrich Schoppmann, Kreisrätin Heidi Wright, stellvertretender Landrat Harald Schneider und stellvertretender Schiffsführer Christoph Seidel (Foto: Günther Ruf).

Das Gütermotorschiff Donau mit dem Schubleichter Tauern nahm die interessierten Gäste an der Schleuse Himmelstadt auf und löschte die Gästefracht wieder an der Schleuse Harrbach. Zwei interessante Stunden mit vielfältiger Information über die Bundeswasserstraße Main, über den Gütertransport per Schiff, die Mainschifffahrts-Genossenschaft Würzburg und die Partikuliere, aber auch über die konkreten Belange im Landkreis Main-Spessart vergingen buchstäblich im Fluss der Zeit.

Der junge Schiffsführer Felix Heinemeyer, Partikulier aus Großheubach, mit seiner jungen Mannschaft Christoph Seidel und Emad Abou-Akel steuerte seinen imposanten mit Eisen, Blech und Coils beladenen Koppelverband von Linz nach Amsterdam. Ein Schiff mit 190 Metern sicher auf der Donau in den Main und in den Rhein bis Amsterdam zum Ziel zu steuern, ist keine leichte Aufgabe. Die Frachtkapazitäten auf der Bundeswasserstraße Main war leider in den beiden letzten Jahren rückläufig – lange Niedrigwasserperioden auf dem Rhein und das Wegbrechen insbesondere vom Schüttgut Kohle machten sich bemerkbar.

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Interessant war die Aussage von Kapitän Heinemeyer, der auch die engen Brückenführungen im LKR Main-Spessart gut meistern kann: „Wer fahren kann, kommt auch durch die Brücke Lohr und am Brückenpfeiler Marktheidenfeld vorbei“, so die Antwort auf die Nachfrage von Pamela Nembach, die auf diesen königlichen Brückenpfeiler in Marktheidenfeld besonders Acht geben will.

Karlstadt lebt gut mit dem Main und auch gut vom Main und seinen Touristen so die Aussage von Stefan Rümmer, der das besondere Flair der Kreisstadt am Main lobte, aber großen Veränderungsbedarf an der Mainlände – jetzt Parkplatzbetonwüste – sieht. Auch für die anlandenden Fahrgastkabinenschiffe müsse außer der neuen Anlegestelle, die jährlich rund 20 000 Euro Einnahmen bringt, mehr geboten werden, so Stadt- und Kreisrat Harald Schneider. Mit der Stromversorgung, vor einigen Monaten von der Energieversorgung installiert, wurde der Schiffsanleger schon attraktiver für Fahrgastschiffe. „Die Stadt muss aber noch mehr tun, um die Schiffstouristen in Karlstadt zu halten,“ so Stefan Rümmer. „Es nützt nichts, wenn dort beim Anlegen de Busse bereit stehen und die Gäste weiß Gott wohin fahren,“ ergänzt Harald Schneider.

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Landratskandidatin Pamela Nembach sprach sich dafür aus, den Main-Radweg noch attraktiver zu gestalten und damit noch mehr Fahrradtouristen in den Landkreis zu bringen. Hier sind auch die Städte gefordert, mehr für die Radtouristen zu tun. In Harrbach interessierten sich die SPDler für den hochmodernen Schleusenbetrieb, der an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr vier der 5 ½ Schleusen in Main-Spessart betreibt und verabschiedeten ihren KVB Donau-Tauern Richtung Lohr, Marktheidenfeld, Mainz, Amsterdam.

„Die Erhaltung der in die Jahre gekommenen Bauwerke an den Staustufen ist eine Herkulesaufgabe für unser Amt“, so Heinrich Schoppmann, „auch in den nächsten Jahrzehnten wird der Bund weiter in die Wasserstraße Main investieren, so dass der umweltfreundliche Gütertransport per Schiff auch in Zukunft sicher bleibt.“

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