MdL Schwabs Spessartkonzept mit Tourismuszentrum ist lediglich Trostpflaster

14. Dezember 2017

Nachdem die Landespolitik das Superprädikat Nationalpark für den Spessart total vergeigt hat, schickt sich jetzt der Landtagsabgeordnete Thorsten Schwab an, dem Spessart ein Trostpflaster zu verpassen.

Die Jahrhundertchance, dem bedeutendsten Laubwaldgebiet Bayerns den ihm gebührenden Schutz durch die Entwicklung eines Nationalparks auf der Fläche von 10 000 ha zu gewähren, wurde von Anfang an, schon seit Ende 2016, bereits massiv unterlaufen. Die Eichenwirtschaft, die Holzrechtler, die Jäger und Bauern, haben ihre Eigeninteressen gegenüber den Gemeinwohlinteressen ins Feld geführt und den Waldschutzgedanken in der Bevölkerung diskreditiert.

Zwar hat der Hafenlohrer Bürgermeister, Thorsten Schwab, MdL, sich im Gegensatz zu MdL Peter Winter nicht in die vorderste Front der Ablehner gestellt, jedoch auch keine Aufklärungsarbeit für die Schutzinteressen der alten Buchenbestände des Spessarts betrieben. Die lapidare Feststellung, ein größeres Schutzgebiet sei in der Bevölkerung nicht vermittelbar, zeigt die hilflose Herangehensweise nicht nur der Bayerischen Staatsregierung, sondern insbesondere der regionalen CSU-Abgeordneten. Schwab erteilte einem großflächigen Schutzgebiet eine Absage und strickte Anfang des Jahres an der Entwicklung und Erweiterung eines kleinen Schutzgebietes, das den Namen Konzept allerdings nicht verdient.

Zugestandenermaßen möchte Schwab die verschiedenen Akteure im Spessart beruhigen und erhebt den Anspruch, Mensch und Natur in Einklang zu bringen. Dies kann jedoch nach Auffassung des SPD-Kreisvorsitzenden Sven Gottschalk aus Lohr nicht mit einem Schutzgebiet von 1 200 ha, wovon 400 bereits unter Schutz stehen, gelingen. Gottschalk: „Dies ist allenfalls ein kleiner Anfang, und zeigt im Verhältnis zur Staatsforstgröße von rd. 43 000 ha, wie verschwindend gering der Anteil ist und wie wenig ernsthaft der Naturschutzgedanke bei der CSU verfolgt wird.“

Der SPD-Kreisvorstand appelliert an Schwab, nicht Trostpflaster zu verteilen, sondern dem Spessart und seinen wertvollen Beständen an alten Bäumen substantieller gerecht zu werden.

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