Mehr Schutz für Frauen vor Gewalt

31. Januar 2020

Die Landratskandidatin der SPD im Landkreis, Pamela Nembach, bedauert die Ablehnung des Antrags der SPD im Sozialausschuss, der eine sichere Finanzierung von Frauenhäusern in Bayern einfordert: „Es ist ein Rückschlag für Betroffene und Angehörige. Wir brauchen dringend eine bessere und langfristige Finanzierung von Frauenhäusern im Freistaat, um den nötigen Schutz von Frauen und Kindern zu gewährleisten." Die Ablehnung des Antrags ist für Nembach unverständlich.

2019 NJE
Starke Frauen setzen sich für mehr Schutz vor Gewalt ein - unsere Landratskandidatin Pamela Nembach (mitte) genauso wie Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (links). Das Bundesinvestitionsprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ fördert von 2020 bis 2023 mit jährlich 30 Mio. Euro den Aus-, Um- und Neubau sowie die Sanierung von Frauenhäusern und Fachberatungsstellen.

Konkret wurde von der SPD-Landtagsfraktion die Vorlage eines entsprechenden Gesetzentwurfs gefordert, der ein bedarfsgerechtes Beratungs- und Interventionsangebot festschreibt und eine längerfristige Finanzierung regelt. Stellvertretender Landrat Harald Schneider betont: „Derzeit können Frauen und Kinder nicht ausreichend vor häuslicher Gewalt geschützt werden, denn jede zweite hilfesuchende Frau findet keinen Platz in einem Frauenhaus. Darüber hinaus sind die Mitarbeiterinnen überlastet und überfordert. Mit einer gesetzlichen Regelung würde der Druck erhöht werden, die geforderten Nachbesserungen vorzunehmen. Ein unnötiges Leiden der Betroffenen könnte somit endlich beendet werden.“

Der Landkreis Main-Spessart ist an beiden Frauenhäusern des Sozialdienstes der Katholischen Frauen und der Arbeiterwohlfahrt beteiligt. Im zurückliegenden Jahr hatten die Frauenhäuser 277 Anfragen, davon wurden 175 Frauen wegen Vollbelegung abgewiesen. Der Bedarf aus dem Landkreis Main-Spessart kann dadurch auch nicht abgedeckt werden. Durch die neuen Förderrichtlinien wurde das Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen zwar aufgestockt, aber es besteht immer noch erheblicher Nachholbedarf. Die Mittel für die Frauenhäuser sollen im kommenden Haushalt zwar von 60000 Euro auf 80000 Euro aufgestockt werden, aber dies ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Laut einer Studie des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS) werden eine Million Frauen in Bayern im Laufe ihres Lebens einmal Opfer sexueller Gewalt. Davon sind 140.000 Frauen pro Jahr von sexueller oder körperlicher Gewalt betroffen, 90.000 werden schwer misshandelt.

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