Mit „Storch Heinar“ gegen rechte Hetz-Plakate
Ein einfältig dreinschauender Comic-Storch mit strengem Seitenscheitel und Hitlerbärtchen – das ist „Storch Heinar“. Und der mischt auf Initiative der SPD Main-Spessart aktuell auch im Vorfeld zur Europawahl im Landkreis Main-Spessart mit.
Nachdem seit Anfang Mai etliche Plakate der Neonazi-Partei "Der Dritte Weg" in Gemünden – und mittlerweile auch in vielen weiteren Ortschaften im Landkreis – hängen, hat sich die Vorstandschaft der SPD Main-Spessart kurzfristig auf die Plakatierung mit dem Satire-Storch verständigt. Storch Heinar ist eine parodistische Anspielung auf „Thor Steinar“, eine der beliebtesten Modemarken der rechten Szene.
Mit dem Slogan „Nazis einen Vogel zeigen“ werde unmissverständlich klar, mit wem man es beim Dritten Weg zu tun habe. Der Hintergrund: Humorvolle Aktionen ärgern Rechtsextremisten besonders, weil sie nicht damit umgehen können. Denn Humor erfordere vor allem Empathie, und eben die hätten rechtsextreme Akteure nicht. Die teils bluttriefenden und martialischen Bilder mit hetzerischen Parolen auf den aufgehängten Plakaten des Dritten Wegs, seien der beste Beweis dafür.
Eine erste Maßnahme gegen die Nazi-Plakatierung hatte umgehend die Gemündener SPD ergriffen: Sie hatten Anzeige wegen Volksverhetzung erstattet. Eine Entscheidung dazu stehe noch aus.
Währenddessen freuen sich die Vorstandsmitglieder der SPD Main-Spessart über die positive Resonanz aus der Bevölkerung: Helfer berichteten nach und während des Anbringens von Plakaten von Autofahrern, die hupten und den Daumen hochreckten.