Der SPD-Kreisvorstand Main-Spessart hat bei seiner Klausurtagung Anfang des Jahres eine Arbeitsgruppe Mobilität eingerichtet, die sich in ihrer zweiten Sitzung u. a. mit der Installation einer Mitfahrzentrale (MiFaZ) im Landkreis befasste. Mittlerweile sind über 500 Landkreise und Kommunen im Bundesgebiet Mitglied in diesem Verbund.
Wie Kreisvorsitzender Harald Schneider darstellte, hatte sich auf Antrag der SPD der Wirtschaftsausschuss des Kreistages bereits Ende 2008 mit der Einrichtung einer Mitfahrzentrale für den Landkreis befasst. Damals war sich der Ausschuss einig, das Thema MiFaZ zurückzustellen und den Beitritt zum Verkehrsverbund abzuwarten. Die MiFaZ ist ein einfach zu bedienendes intelligente Online-Portal, das speziell auf Städte und Landkreise ausgerichtet ist. Mit der MiFaZ wird den Bürgern des Landkreises ein kostenfreier Service geboten, um sich zu Fahrgemeinschaften zusammenzufinden. Das Ziel ist die Reduzierung des Pendelverkehrs und die Stärkung der Mobilität.
Jürgen Neuwirth: “Tag täglich fahren hunderte von Fahrzeugen aus dem Landkreis nach Würzburg und sind nur mit einer Person besetzt.“ Durch die stetig höheren Spritpreise und steigendes Umweltbewusstsein wird die Bildung von Fahrgemeinschaften immer beliebter, denn jede neue Fahrgemeinschaft entlastet die Straßen, reduziert die Schadstoffe und spart Geld. Kreisrat Dirk Mehrlich: „Die Bereitstellung der MiFaZ erfolgt auf einem Sever. Der Landkreis braucht sich außer um die Verlinkung des Services von seinen Webseiten nicht weiter um technische Belange kümmern.
Die Firma leistet alle Wartungsarbeiten, Datensicherung, Kontrolle der Einträge, außerdem Support bei Fragen und Problemen die Anwender per Mail oder Telefon äußern.
Wie Harald Schneider feststellt, belaufen sich die Kosten aus der Anzahl der Einwohner des Landkreises nach einer degressiven steigenden Kostenformel. Die Einrichtung würde dem Landkreis einmalig rund 2000 € kosten und die regelmäßigen Serviceleistungen liegen bei rund 3000.-€. Darin sind auch die Kosten für alle 40 Kommunen enthalten. Schneider erkundigte sich in den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg, wie auch bei der Stadt Aschaffenburg, die 2007 der MiFaZ beigetreten waren. Zunächst waren die Nutzerzahlen dort sehr ermutigend, sind allerdings dann stark zurückgegangen.
Der Arbeitskreis Mobilität sieht mehrere Gründe, warum die Nachfrage auf der kommunal gestützten MiFaZ am bayerischen Untermain gesunken ist. Zum einen habe sich das dortige ÖPNV-Angebot für Berufspendler verbessert, ferner gäbe es inzwischen mehrere Online-Portale und kostenlose Smartphone-Apps, die es jedem Nutzer ermöglichen, Mitfahrer zu suchen.
Der Arbeitskreis Mobilität sieht in der Mitfahrmobilität nach wie vor und gar ein steigend hohes Potential, das sich heute sehr individuell und vielfältig präsentiert. Die Arbeitsgruppe regt daher an, über die AGENDA 21 verstärkt auf diese alternativen Mobilitäts-Möglichkeiten hinzuweisen.