SPD informiert gemeinsam mit VCD zu Werntalbahn: Gutachten der BEG fehlerhaft
Seit etlichen Jahren ist die Wiederbelebung der Werntalbahn ein großes Thema, dem man mit der Annahme eines entsprechenden Antrags der SPD-Fraktion im Kreistag Main-Spessart im Mai 2021 ein Stück näher gekommen ist. Meint man, denn das Gutachten der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) hat das Potenzial einer Reaktivierung für den Personenverkehr untersucht und kommt zu dem Ergebnis, dass sie nicht sinnvoll sei, da es zu wenige Fahrgäste gäbe.
Für die SPD Main-Spessart ist das Gutachten derweil ein Unding, wie auch für Gerd Weibelzahl, Bahnexperte im Vorstand des Verkehrsclub Deutschland (VCD) in Bayern: „Mit einem rechnerischen Taschenspielertrick, welchen wir schon lange kritisieren, schafft man es immer, das Potential klein zu rechnen.“ So wurde beispielsweise ein sehr ungünstiger Fahrplan mit lediglich einer Regionalbahn zwischen Gemünden und Schweinfurt Stadt dem Gutachten zugrunde gelegt. Die BEG hat kurze Strecken übermäßig gewichtet und Reisende, die nach Bamberg, Aschaffenburg oder ins Rhein-Main-Gebiet weiterfahren nicht berücksichtigt.
„Da braucht man sich über das Ergebnis nicht zu wundern“, meint auch SPD-Landtagskandidatin Pamela Nembach, die großes Potential in einer Reaktivierung der Strecke sieht: „Geringe Investitionskosten, da eine vorhandene Strecke genutzt wird und ein Plus an prognostizierten Fahrgästen, die den Pkw stehen lassen, um mit dem Zug nach Schweinfurt und Gemünden zu gelangen, sind sehr gute Argumente.“
Zum BEG-Gutachten und der gesamten Thematik rund um die Reaktivierung der Werntalbahn referiert der VCD-Bahnexperte Gerd Weibelzahl auf Einladung der SPD Main-Spessart am Freitag, den 29.09., um 19.00 Uhr, in Gemünden-Langenprozelten im „Letzten Hieb“. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
