Berufsschüler gut im Hotel Atlantis untergebracht!
Gemünden. Seit dem Beginn des Schuljahrs 2014/2015 sind die Brauer aus dem Brauinternat Arnstein in Gemünden im Hotel Atlantis untergebracht. Der Landkreis hat den Vertrag mit dem Brauerverein Karlstadt zum 31. Juli 2014 gekündigt. Die SPD-Kreistagsfraktion erkundigte sich bei einem Besuch in Gemünden über die dortige Unterbringung und führte sowohl Gespräche mit dem Hotelbetreiber, als auch mit Sebastian Gehret vom Landratsamt Main-Spessart, dort zuständig für Schulen, Sport und Kultur.
Fraktionsvorsitzender Franz Wolf zeigte sich bei der Führung durch das Haus zufrieden mit den Räumlichkeiten. Im Gegensatz zum Brauerinternat in Arnstein haben in Gemünden alle Räume eine Nasszelle. Seniorchef Armin Mieruschewsky teilte den Besuchern mit, dass die Unterbringung der Internatsschüler grundsätzlich in Doppelzimmern erfolgt, nur mit ganz wenigen Außnahmen auch mal im Dreibettzimmer. Stellvertretender Landrat Harald Schneider zeigte sich erfreut über die Tatsache, dass alle Zimmer über einen kostenlosen WLAN-Anschluss verfügen. Damit die Schüler auch nach dem Unterricht lernen können, bietet das Hotel sowohl den Frühstücksraum, wie auch einen Aufenthaltsraum an.
Darüber hinaus hat Bürgermeister Jürgen Lippert dem Hotel angeboten, dass ein Versammlungsraum der angrenzenden Scherenberghalle genutzt werden kann. Juniorchef Ludwig Erhard erklärte auf Nachfrage von Kreisrätin Rosi Richartz, dass die Schüler fast ausschließlich mit dem PKW von Gemünden nach Karlstadt in die Berufsschule fahren und nicht die Bahn nutzen. Dies geschieht in Fahrgemeinschaften und ist wohl für die Brauschüler die günstigste Möglichkeit. Auf die Frage von Kreisrätin Ruth Steger, wie oft die Zimmer geputzt werden, erklärte Ludwig Erhard, dass die Zimmer täglich gereinigt werden. Eine Grundreinigung erfolgt bei der Abreise der Schüler. Im Keller des Hotels steht ein großer Kühlschrank, in dem Lebensmittel gelagert werden können. Die Schüler erhalten jeden Tag ein reichhaltiges Frühstück.
Laut Darstellung von Sebastian Gehret wurden die Schüler eine Zeit lang von der Kantine des Zementwerks mit Mittagessen versorgt. Mittlerweile wird das Mittagessen direkt an der Berufsschule ausgegeben. Das Schulfinanzierungsgesetz sieht eine Eigenbeteiligung an der Verpflegung von 5,10 € pro Tag vor. Die Schüler könnten im Hotel auch eine Abendverpflegung erhalten, darauf wurde aber von Seiten der Schüler verzichtet, dadurch reduziert sich die Eigenbeteiligung um 3,80 € pro Verpflegungstag. Sie wollten sich lieber selbst versorgen. Juniorchef Ludwig Erhard : »Wir haben den Schülern sogar erlaubt, einen eigenen Pizzaofen zu betreiben, was eine Zeit lang genutzt wurde.»
Im Laufe des Gesprächs machten beide Chefs deutlich, dass sie ein großes Interesse hätten, dass der Landkreis den Vertrag auch über dieses Schuljahr hinaus verlängert. Das Verhältnis zu den Schülern sei nahezu konfliktfrei, bis auf kleinere Reiberein, die aber nicht ins Gewicht fallen. Die SPD-Kreistagsfraktion ist der Auffassung, dass der Wechsel von Arnstein nach Gemünden der richtige Schritt war, nachdem die Baulichkeiten in Arnstein stark sanierungsbedürftig waren. In wie fern die Unterbringung in Gemünden eine Dauerlösung sein kann, wird die weitere Entwicklung der Berufsschulen im Landkreis zeigen.