SPD Main-Spessart besichtigt sanierte Bereiche des Nägelsee Schulzentrums

05. Dezember 2017

Um sich ein Bild von der laufenden Generalsanierung am Nägelsee Schulzentrum zu machen, traf sich der Vorstand der SPD Main-Spessart um seinen Vorsitzenden und Landtagskandidaten Sven Gottschalk mit dem Geschäftsführer des Zweckverbandes, Uli Heck, vor Ort. Im kommenden Jahr sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Heck dankte gleich zu Beginn für das Interesse und betonte, dass es wichtig sei, die Öffentlichkeit kontinuierlich über den Fortschritt der Generalsanierung und die Arbeit im Haus zu informieren. Es handle sich um ein Projekt, dass auch die Bürgerinnen und Bürger über die Haushalte des Landkreises und der Stadt Lohr finanziell mittragen.

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Das Nägelseezentrum ist nach Fertigstellung komplett barrierefrei

Höhere Kosten für Generalsanierung

Die Kosten für die gesamte Generalsanierung sind aktuell mit ca. 48 Mio. Euro veranschlagt. Aufgrund des innovativen energetischen Ansatzes wird die Generalsanierung mit einem Betrag in Höhe von ca. 15,5 Mio. Euro bezuschusst. Auf Nachfrage von Harald Schneider, stellvertretender Landrat und SPD-Bezirkstagskandidat, erklärte Heck, dass die Kostensteigerung von ca. 5,5 Mio Euro auf unerwartete Ereignisse während der Bauphase zurückzuführen seien. Als Beispiele nannte er die Holzverkleidung in der Turnhalle und nötige Kanalinstandsetzungen, die durch Austrocknung im Zuge der Stilllegung der Schwimmhalle entstanden.

Optimierter Energieverbrauch und Hightech

Großen Gefallen fanden die Besucher an der Aussage Hecks, dass sich nach Abschluss der Generalsanierung der Endenergieverbrauch um ca. 80% verringern wird. Aufgrund der Verwendung von regenerativer Energien wird der CO²-Wert gegen Null reduziert. In Zahlen bedeutet dies eine Verringerung von 6,5 Mio. kw/h auf ca. 1,0 Mio. kw/h jährlicher Energieverbrauch. Die jährlichen Energiekosten reduzieren sich dadurch von ca. 650.000 Euro auf ca. 130.000 Euro.

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Hightech im Klassenzimmer: SPD-Kreisvorsitzender und Landtagskandidat Sven Gottschalk am Dokumentenscanner

Beim anschließenden Rundgang durch den bereits sanierten Bereich konnten sich die SPD'ler ein Bild der mit Hightech auf den neuesten Stand der Technik gebrachten Klassenzimmer machen. Durch die neue Technik haben sich auch die Aufgabenfelder der beschäftigten Hausmeister und Haustechniker verändert. Habe man früher noch Thermostate manuell am Heizkörper einstellen oder wechseln müssen, läuft nun alles über die Gebäudeleittechnik auf dem Laptop und dem Smartphone.

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Zweckverbandsgeschäftsführer Uli Heck erklärt die Funktionsweise des Dokumentenscanners

Kritik an CSU-Staatsregierung: Systemadministration notwendig

Kritik hagelte es von Heck an die Adresse der Staatsregierung. Es könne nicht sein, dass auf der einen Seite die Digitalisierung der Schulen gefordert werde, nötige Mittel, wie für eine sinnvolle Systemadministration, aber nicht bereitgestellt werden. Drei bis fünf Freistunden erhalte ein Lehrer als Systembetreuer pro Woche. Das ist deutlich zu wenig erklärte der Geschäftsführer des Zweckverbands. Deswegen müssen die Sachaufwandsträger in diesem Bereich auf externe Dienstleister zurückgreifen und das ist richtig teuer. In diesem Bereich werden die Sachaufwandsträger im Stich gelassen, so die eindeutige Auffassung des Geschäftsführers.

Die stellvertretende Kreisvorsitzende Pamela Nembach, die als Lehrerin am Gymnasium in Marktheidenfeld unterrichtet, gratulierte zu der gelungenen Umsetzung und forderte gleichzeitig ein, dass auch in Marktheidenfeld dem akuten Sanierungsbedarf endlich Rechnung getragen werden müsse.

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Der SPD-Kreisvorstand, darunter viele ehemalige SchülerInnen, besuchte das Nägelsee Schulzentrum

Ganztagsbetreuung läuft gut

Bei der abschließenden Besichtigung der neuen Mensa erkundigte sich Landtagskandidat Sven Gottschalk über den Stand der Ganztagsbetreuung am Schulzentrum. Rund 200 Schüler seien momentan in offenen und gebunden Ganztagsklassen angemeldet, gab Heck zur Antwort und lobte in diesem Zusammenhang die hervorragende Bewirtschaftung des Pausenverkaufs in der Mensa durch den Leinreiter Verein. Zusätzlich haben die Schüler auch die Möglichkeit, ein warmes Mittagessen einzunehmen, das von einem Lohrer Hotel gekocht und vom Personal des Zweckverbandes portioniert in der Mensa an die Schüler ausgegeben wird. Aktuell werden täglich an die 200 warme Essen ausgegeben. Dies trägt einen erheblichen Anteil zu einem rundum sorgenfreien Schulalltag bei.

Abschließend bedankte sich Heck bei den aktuellen, aber auch ehemaligen Schulleitern für die wunderbare Zusammenarbeit während der Bauphase, die nie den Blick auf das Gelingen des Projekts fehlen ließen. „Ohne diesen Zusammenhalt wären wir nicht da, wo wir heute stehen!“

HINTERGRUND

Gegründet wurde der Zweckverband 1974, nach dem das damalige neue Nägelsee Schulzentrum fertiggestellt wurde. Er hat seinen Sitz in Lohr a. Main, ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und beschäftigt zurzeit 45 MitarbeiterInnen. Ursprünglich gab es damals auch einen Gedanken an eine Gesamtschule. Die Pläne wurden aber verworfen und so zogen Hauptschule und Gymnasium in das Gebäude ein. Zusätzlich konnten durch die Gründung auch das gesamte Sportareal mit Dreifachturnhalle, Hallenbad, Saunabereich und den Außensportanlagen dem Zweckverband zugeordnet werden. Die damaligen Kosten für den Neubau des gesamten Areals beliefen sich auf ca. 49 Mio. DM, von denen wiederum 38 Mio. DM als förderfähig anerkannt wurden. Zu dieser Zeit besuchten ca. 1900 Schüler das Gymnasium und die Teilhauptschulen I und II. Heute besuchen ca. 1000 Schuler den aus Gymnasium, Mittelschule und St. Kilian-Schule bestehenden Campus. Zusätzlich wurde Ende 2012 die Organisation und Bewirtschaftung der Kleinschwimmhalle mit einem variablen Hubbodenbecken, die von der Stadt Lohr auf dem Areal des Zweckverbandes errichtet wurde, an den Zweckverband übertragen.

Der Zweckverband Schul- und Sportzentrum Lohr a. Main saniert seit Juli 2013 die gesamten Anlagen (Schulgebäude, Dreifachturnhalle, Hallenbad, Sauna und Teile des Außenbereichs). Die Kleinschwimmhalle sowie das Gebäude der St. Kilian Schule sind nicht mit inbegriffen. Da diese aber vom Zweckverband komplett mit Energie versorgt werden, musste dies bei der Konzipierung der Energieversorgungsanlagen mit berücksichtigt werden.

Die Planungen für die Generalsanierung begannen im Oktober 2009 und gingen 2013 mit dem Spatenstich in die Umsetzung. Heute sind ca. 80 Prozent der Sanierungsmaßnahmen fertiggestellt. Aktuell habe man mit Bauabschnitt 5b begonnen, der planmäßig im Juli 2018 abgeschlossen werden wird.

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