SPD Main-Spessart: Landrat soll sich für kostenfreies Azubiticket einsetzen

14. März 2019

Über den aktuellen Stand der Planungen des Landkreises Main-Spessart zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und zum neuen Busnetz informierte sich der SPD-Kreisvorstand im Rahmen seiner letzten Sitzung bei der Nahverkehrsbeauftragten des Landkreises, Monika Mützel. Organisation und Einladung hatte die stellvertretende Kreisvorsitzende Monika Poracky aus Gemünden übernommen.

Gespräche für kostenfreies Azubiticket aufnehmen

Aufgrund gesetzlicher Änderungen sei die Nahverkehrsplanung im Herbst 2017 vom Landkreis übernommen worden. Wichtigstes Ziel, so Mützel, sei eine ausreichende Verkehrsbedienung zu gewährleisten. In einem Linienbündelungskonzept habe man die 24 zur Ausschreibung anstehenden Buslinien in acht Linienbündeln zusammengefasst. Für zehn weitere Linien gelten noch Altverträge bis 2021. Ab 1.11.2019 sei der Landkreis dann direkt zuständig für Nahverkehrsfahrpläne und Preise. Ein Stichwort auf das der SPD-Kreisvorsitzende Sven Gottschalk prompt reagierte und forderte, dass sich der Landkreis für einen kostenlosen ÖPNV für Azubis im Verkehrsverbund stark macht: „Ein kostenfreies Azubiticket jetzt. Und zwar für alle, die eine Ausbildung machen. Das würde die Attraktivität beruflicher Ausbildung wesentlich steigern und dafür sorgen, dass nicht allein für Fahrtkosten ein großer Teil des Lohns draufgeht.“ Der Landrat sollte es einfach versuchen und zumindest in Gesprächen mit Gesellschaftern des Verbundes, den Handelskammern und Unternehmen der Region eine Finanzierung erörtern.

2019-02 ÖPNV
Ein kostenfreies Azubiticket forderte die SPD Main-Spessart im Gespräch mit der Nahverkehrsbeauftragten des Landkreises Monika Mützel (3.v.l.) (Bild: Peter Fleischmann).

Grundsätzlich halte man auch an der Forderung nach kostenfreien Tickets für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende, Senioren und Bedürftige in ganz Bayern fest. Eine gute Maßnahme für mehr Teilhabe dieser Bevölkerungsgruppen am gesellschaftlichen Leben und konkrete Verbesserung für den Klimaschutz, so die einhellige Meinung. „Gerne diskutieren wir auch noch einmal ein 365-Euro-Jahresticket. Das darf aber nicht erst in 2030 kommen und dann nur für ausgewählte Städte gelten, wie es die Staatsregierung plant“, meinte Gottschalk.

Mehr Mut in Sachen Grenzverkehr

Mehr Mut wünschten sich auch Marc Steigerwald von der SPD Partenstein und Christian Gutermuth von der SinngrundSPD in Sachen verkehrsverbundübergreifende öffentliche Verkehrsmöglichkeiten und Tarife. „Der grenzüberschreitende ÖPNV ist gerade für Pendler im Vergleich zum Binnenverkehr sehr teuer“, erklärte Steigerwald am Beispiel der Verbindungen von Lohr oder Partenstein Richtung Aschaffenburg: „Von MSP aus ist in Wiesthal Schluss, von Aschaffenburg aus in Heigenbrücken. Warum ist ein Übergangstarif, wie es die Verkehrsgemeinschaft am Bayerischen Untermain (VAB) mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) Richtung Frankfurt hat, hier nicht möglich.“

Positiv bewertete die Marktheidenfelder SPD-Vorsitzende Pamela Nembach die Verbesserungen im Schülerverkehr zur FOS/BOS Marktheidenfeld durch einen Rufbus-Service. Dieser werde sehr gut angenommen, berichtete Mützel, die zudem darauf verwies, dass aktuell die Fahrpläne erarbeitet würden. Zu 80% gestalte sich dies relativ leicht, denn dies sei der Anteil des Schülerverkehrs am ÖPNV.

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