SPD Main-Spessart will freies Internet in Ortszentren und Innenstädten

30. September 2016

Während die CSU mit ihrem Konzept „Bayern-WLAN“ noch auf Hotspots und damit auf eine konventionelle und eher schon veraltete Möglichkeiten der öffentlichen Internet-Nutzung setzt, ist die SPD Main-Spessart bereits einen Schritt weiter. „Freifunk ist das Gebot der Stunde, will man die Attraktivität unserer Kommunen und des Kreises weiter steigern“, ist sich SPD-Kreisvorsitzender Sven Gottschalk, sicher.

Die Idee von Freifunk ist es, ein unabhängiges Netz aufzubauen, indem der bestehende Internet-Anschluss unkompliziert und sicher geteilt wird. Dazu werden Freifunk-Router mit einer speziellen Freifunk-Software an bestehende Internet-Router angeschlossen. Die Router verbinden sich automatisch untereinander, wenn sie sich in Reichweite befinden. Dadurch entsteht ein ausfallsicheres Netzwerk. Über dieses ist es möglich, einen kostenfreien Internetzugang für jeden bereit zu stellen.

SPD bringt Thema in Main-Spessart voran

Die Gemündener SPD hat sich bereits von Experten beraten lassen und will das Thema in den Stadtrat einbringen, was die SPD Lohr bereits getan hat (siehe Artikel des Lohrer Echo).

"Gut dass unser Kreisvorsitzender Sven Gottschalk und die Lohrer SPD-Stadtratsfraktion mit Ruth Emrich das Zukunftsthema „Freifunk“ jetzt konkret voranbringen“, freut sich auch Florian Sauer, der das Thema „Freifunk“ im SPD-Kreisvorstand auf die Tagesordnung gebracht hat. Denn Freifunk überzeugt nicht nur praktisch und technisch gegenüber Hotspots, die nicht nur standort-fixiert und damit meist begrenzt auf eine bestimmte Reichweite, sondern auch teuer in der Anschaffung sind, häufig kommerziell betrieben und im zeitlichen Zugang oft begrenzt werden, weiß SPD-Kreisvorstandsmitglied Jürgen Neuwirth, der ebenfalls am Thema mitgearbeitet hat.

Vielmehr besticht das Konzept durch eine soziale Komponente: Freifunk-Netzwerke sind „Selbstmach-Netze“, das heißt, dass es keinen zentralen Anbieter gibt. Stattdessen lebt das Netz von einzelnen Akteuren, die im ständigen Austausch miteinander stehen und ihre Infrastruktur anderen Nutzern zur Verfügung stellen. Die Freifunk-Gemeinschaft wächst ebenso wie das dazugehörige Netz mit seinen Akteuren. Die Initiative bietet so Entwicklungspotential für bürgerschaftliches Engagement und Qualitätssteigerungen mit Blick auf das soziale Zusammenleben, indem jedem Menschen durch Freifunk gleichermaßen die Teilhabe am Informationszeitalter und eine Grundversorgung mit Kommunikationsmitteln ermöglicht wird.

Viele Vorteile eines Freifunk-Netzes

Hier die Vorzüge noch einmal auf einen Blick:

*Freifunk bietet einen mobilen, schnellen, barrierefreien, kostenfreien Netzzugang ohne Registrierung und ohne zeitliche Begrenzung. Auch die langwierige Suche nach einem möglichen Hotspot entfällt und ermöglicht nicht-ortskundigen Menschen, wie beispielsweise Touristen, eine sehr einfache Nutzung.

*Über dieses Netz ist es möglich, gemeindespezifische Informationsangebote, Sehenswürdigkeiten, Informationen und ähnliches für Bürgerinnen und Bürger aufzubereiten und damit ein Stadtmarketingwerkzeug zu etablieren und gleichzeitig ein Alleinstellungsmerkmal bezüglich Informationsgewinnung zu schaffen.

*Dadurch, dass sich Geschäfte und Gastronomie sehr einfach am Freifunknetzwerk beteiligen können, ist es möglich, ein einheitliches und wiedererkennbares WLAN-Angebot in der teilnehmenden Stadt/Gemeinde zu schaffen. Damit trägt ein Freifunknetzwerk direkt zur positiven Entwicklung und zur Steigerung der Attraktivität des Ortszentrums/der Innenstadt bei.

*Das Internet ist heute nicht nur Massenmedium, es ist im Alltag der Menschen angekommen, ebenso wie die Nutzung digitaler Medien inzwischen zur Lebensrealität dazu gehört. Über Freifunk trägt unsere Gemeinde/Stadt als Initiator eines von Bürgern getragenen Freifunk-Netzes dieser Entwicklung Rechnung.

*Die Kosten bleiben gering: es fallen nur einmalige Kosten für den Kauf der Geräte und die laufenden Stromkosten an, da hierfür primär schon bestehende Internetverbindungen genutzt werden können.

Artikel im Main-Echo am 29.09.2016: Freies Internet für die Lohrer Innenstadt?

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