Einen Einblick in die Arbeit des Technischen Hilfswerks (THW) im Landkreis Main-Spessart bekam die SPD-Kreistagsfraktion bei ihrem Besuch des THW in Karlstadt. SPD Kreisvorsitzender Sven Gottschalk war überrascht, wie vielfältig die Aufgaben des THW sind und zeigte sich erstaunt über den hohen technischen Standard der Ausrüstung. Geführt wurden die SPD-Mitglieder vom stellvertretenden Regionalstellenleiter Andreas Herold und dem Ortsbeuftragten von Karlstadt, Reiner Labisch.
Im Landkreis Main-Spessart mit seinen drei Ortsverbänden leisten 419 Helfer Dienst beim THW, davon sind 230 Aktiv und stehen für Einsatzzwecke zur Verfügung. In den letzten Jahren waren es vorwiegend Einsätze bei Starkregen und Hochwasser, bei dem das THW gerufen wurde. Aufgrund des sehr guten Ausbildungsstandes sind Helfer aus dem Landkreis auch des öfteren bei Auslandseinsätzen dabei, wie zum Beispiel in Flüchtlingscamps in Jordanien. Karlstadt hat innerhalb des THW eine Schlüsselfunktion, befindet sich hier doch die Leitung der Regionalstelle, die für 10 Ortsverbände zuständig ist und zwar von Kitzingen bis Alzenau. Für den Vorsitzenden der Kreistagsfraktion, Franz Wolf, ist das THW der Garant dafür, dass im Katastrophenfall schnell und zuverlässig Hilfe geleistet wird. Kreisrätin Heidi Wright wollte wissen, ob die vorhandenen Strukturen im Landkreis auch in Zukunft gesichert sind oder ob Einsparungen drohen. Andreas Herold konnte die Gäste beruhigen indem er fest stellte, dass auch durch geplante Investitionen in den nächsten Jahren das THW im Landkreis auf sicheren Füße stehe.
Sorgen bereitet dem THW die stark überalterte Fahrzeugausstattung. Mit Lastkraftwagen, zum Teil aus den 70er-Jahren lässt sich kein großer Staat mehr machen. Insbesondere der Schadstoffausstoß ist bei den betagten Fahrzeugen doch erheblich. Ein weiteres großes Problem für das THW ist die Abrechnungsproblematik bei Einsätzen. Da das THW die Rechnung bei Einsätzen im Rahmen der Amtshilfe an den Anforderer stellen muss und nicht an den Verursacher, verzichtet die Polizei und auch andere Organisationen lieber auf den THW-Einsatz. "Dies ist eine vollkommen unbefriedigende Lösung", so stellvertretender Landrat Harald Schneider. Die Helfer des THW, die Woche für Woche für den Einsatzfall üben, stellen sich immer mehr die Frage nach der Wertigkeit ihrer Arbeit. Nach Ansicht der SPD-Vertreter muss hier eine klare gesetzliche Regelung getroffen werden. Die THW-Abrechnungsverordnung ist hier reformierungsbedürftig.
Nichtsdestotrotz gehört die Regionalstelle Karlstadt mit ihren Ortsverbänden zu den leistungsstärksten im Bundesgebiet. Bereits dreimal waren die Teams aus Karlstadt, Lohr und Obernburg in den letzten Jahren Bundessieger bei den Jugendwettbewerben. « Eine stolze Leistung, » so Kreisrätin Ruth Steger aus Lohr. Bei einer technischen Vorführung konnten sich die Gäste über die neueste GPS-Geräte und die Ortungsmöglichkeiten inklusive Wärmebildkameras informieren.