Verständnis und Unterstützung für Widerstand gegen Sparkassen-Filialschließungen
Die geplante Schließung von 12 Sparkassen-Filialen im Landkreis stieß in der Sitzung der SPD-Kreistagsfraktion auf scharfe Kritik. Bei allem Verständnis für notwendige Strukturmaßnahmen zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens ist es nur schwer nachvollziehbar, warum gerade der Landkreis Main-Spessart mit 12 von 29 Filialschließungen mit einem nahezu Kahlschlag im Sinngrund besonders betroffen ist.
Wie der SPD-Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel sieht auch die Kreistagsfraktion klar das Prinzip der Gemeinnützigkeit verletzt. Gerade Sparkassen, in der Trägerschaft von Gebietskörperschaften, haben hier eine besondere Vorbildfunktion. Kritisiert wurde zudem, dass eine Entscheidung, die bereits Ende letzten Jahres getroffen wurde, erst kürzlich öffentlich wurde.
Weiter gehe es der Fraktion, gerade in einem Flächenlandkreis wie Main-Spessart, um den Erhalt von gleichwertigen Lebensbedingungen in Stadt und Land. Dies auch im Hinblick auf die demographische Entwicklung. Man habe volles Verständnis für den Widerstand aller Betroffenen vor Ort. „Wir fordern deshalb dazu auf, nochmals genau zu prüfen, ob es wirklich notwendig ist, alle genannten Filialen zu schließen oder zu reinen SB-Zonen umzuwandeln. In bereits gemachten Vorschlägen, Geld per Post zu senden oder Bankgeschäfte am Telefon abzuwickeln, sehe wir keine optimalen Lösungen. Für viele ältere Menschen in unserem Landkreis ist ein persönlicher vertrauensschaffender Kontakt im Zusammenhang mit Geld sehr wichtig. 51 Prozent der Landkreisbevölkerung besuchen regelmäßig ihre Bankfilialen.“
Was nun von allen Verantwortlichen erwartet wird, ist die Suche nach vernünftigen zukunftsfähigen Lösungen: Wie in anderen Landkreisen sollte doch auch in Main-Spessart eine Kooperation zwischen Sparkasse und der Raiffeisenbank möglich sein. Mobile Beraterteams könnten Bankkunden zuhause besuchen und beraten, oder vor Ort in gemeinsam mit anderen Dienstleistern genutzten Beratungsräumen.