SPD Main-Spessart: Schulsozialarbeit ist Aufgabe des Freistaates

24. Januar 2019

Antrag der SPD Main-Spessart zur vollständigen Kostenübernahme beim Landesparteitag

Wie bei jedem Landesparteitag der BayernSPD wird auch an diesem Wochenende eine Delegation des SPD-Kreisverbandes Main-Spessart in Bad Windsheim vor Ort sein. Im Gepäck haben die Delegierten um den SPD-Kreisvorsitzenden Sven Gottschalk auch einen Antrag, der die vollständige Kostenübernahme für Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) durch den Freistaat vorsieht.

„Im Fokus wird sicherlich die Neuwahl des Landesvorstandes stehen“ meint Gottschalk. „Für uns als Kreis-SPD ist die Sacharbeit aber mindestens ebenso wichtig. Wir gehen davon aus, dass unser Antrag mit breiter Mehrheit angenommen wird, denn in ganz Bayern sehen sich Städte und Gemeinden bei dem bisherigen Finanzierungsmodell vor enorme finanzielle Herausforderungen gestellt.“ Nach der Annahme des Antrages soll die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag dort einen entsprechenden Vorstoß unternehmen.

Der Antrag stammt maßgeblich aus der Feder der Gemündener SPD-Vorsitzenden und Stadträtin Monika Poracky. Erst im vergangenen Jahr hatte der Gemündener Stadtrat eine Vollzeitstelle für „Jugendsozialarbeit an Schulen“ an der Grund- und der Mittelschule beschlossen, wobei die Art der Finanzierung deutlich kritisiert wurde. „Für pädagogisches Personal an Schulen ist eindeutig der Freistaat zuständig. Derzeit übernehmen aber die Kommunen den Großteil der Kosten für Sozialpädagogen an Schulen“, erklärt Monika Poracky. Von den etwa 51 000 Euro Kosten im Jahr trägt der Freistaat lediglich 16 360 Euro. Der Rest bliebe am Landkreis (ebenfalls 16 360 Euro), der Kommune (ca. 15 000 Euro) und dem Träger (ca. 5000 Euro) hängen.

2019 JAS
Schulsozialarbeit ist Aufgabe des Staates, bestärkt die Kreis-SPD. Unterstützung für den Antrag von Monika Poracky (3. V.r.) kommt von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (Mitte) (Bild: Marco Schneider).

„Hier findet eine unrechtmäßige Verlagerung der Kosten auf die Kommunen statt“, findet Poracky. Das Geld werde derweil an anderer Stelle dringend vermisst. „Kommunen die das Geld nicht aufbringen können, bleiben auf der Strecke. Und mit ihnen, die Kinder, denen ein JaS-Angebot im Schulalltag helfen würde“, meint Gottschalk. Unterstützung für den Antrag gab es derweil auch von höchster Stelle im Bund: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey begrüßte am Rande des Neujahrsempfangs der Kreis-SPD den Vorstoß und erläuterte an einigen Beispielen, die positiven Auswirkungen von JaS in ihrer Heimat Berlin-Neukölln.

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